Verliebt in Deutschland:
Die acht wichtigsten Tipps für eine binationale Partnerschaft


 
von Veronika Gstöttl

 
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Dieser Artikel zum Thema „Verliebt in Deutschland: Die acht wichtigsten Tipps für eine binationale Partnerschaft“ richtet sich an alle, die Deutsch ab dem Niveau B1 lernen.

Verliebt in Deutschland: Acht Tipps für binationale Partnerschaften

In einer Partnerschaft stößt man immer auch auf Probleme – ob man als Paar die gleiche Nationalität teilt oder ob ein Partner aus dem Ausland kommt.
Dank Internet und globalem Denken sind wir heute mobiler und informierter als noch vor 15 Jahren. Wir reisen um die Welt, haben Jobs oder Praktika im Ausland und halten uns über das Weltgeschehen immer auf dem Laufenden.
Da ist die Wahrscheinlichkeit hoch, dass wir uns bei unserem Auslandsaufenthalt verlieben.

Fast zweieinhalb Millionen Ehepaare in Deutschland sind binational.
Das heißt, gut drei Prozent der Deutschen leben mit einem Partner einer anderen Kultur zusammen. Das kann zu Konflikten führen, die Paare der selben Nationalität möglicherweise nicht kennen.

In unserem Artikel „Verliebt in Deutschland“ beschäftigen wir uns deshalb mit den Besonderheiten einer binationalen Beziehung – ob juristisch oder alltäglich – und vor allem mit den Vorteilen, die eine national gemischte Partnerschaft mit sich bringt.

Wir wollen unsere Reihe mit den acht wichtigsten Tipps für eine binationale Partnerschaft beginnen:

Tipp 1: Verständigung über Grenzen hinweg

Die Verständigung ist in jeder Beziehung das absolut Wichtigste.
Wir sprechen über unseren Alltag, über Probleme und Sorgen oder wir teilen auf diese Weise freudige Erfahrungen mit. Dabei stoßen alle Paare dann und wann auf Probleme und Hindernisse.

Typische Konflikte einer Partnerschaft sind beispielsweise die Themen Geld, Familie und Erziehung.
Bei binationalen Paaren können weitere hinzukommen: zum Beispiel kann sich der Familienbegriff des Partners je nach Herkunft von dem eigenen unterscheiden. Das kann schon bei der Frage beginnen, wer überhaupt zur Familie zählt.

Um solche Stolpersteine zu überwinden, müssen die Partner miteinander sprechen – sich auf einen Kompromiss verständigen.
Für binationale Paare heißt das, sie müssen eine gemeinsame Sprache finden, in der Alltagsprobleme diskutiert werden können.
Ob Deutsch, Englisch oder die Muttersprache des Partners – Streitigkeiten sollten in der einmal gewählten Sprache ausgetragen werden.

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In diesen Blogartikeln finden Sie viele Tipps für Ihre Bewerbung, das passende Bewerbungsfoto und welche Angaben in einen deutschen Lebenslauf gehören.

Tipp 2: Akzeptanz für den Anderen

Wir sind anders und das ist gut so!
Natürlich kann es vorkommen, dass man die Kultur oder das Denken des Partners aus einer anderen Kultur nicht auf Anhieb versteht.
Religiöse Verwurzelung zum Beispiel oder auch der Familienbezug kann für Deutsche, die mit einer anderen Art zu denken und zu leben konfrontiert sind, manchmal befremdlich wirken.

Wichtig ist dann, sich nicht auf die Unterschiede zu konzentrieren, sondern sie, im Gegensatz, einfach zu akzeptieren. Unterschiede machen eine Partnerschaft interessanter, sie eröffnen einen neuen Blickwinkel und erweitern den eigenen Horizont.
So kann man aus den Unterschieden zum Partner bestimmt etwas über sich selbst lernen.

Tipp 3: Offenheit für Neues

Ob Kultur, Religion oder sogar Alltägliches wie die Küche des ausländischen Partners – offen zu sein für alles Neue ist das Rezept einer guten Beziehung.
Das gilt auch oder sogar besonders für eine binationale Partnerschaft.

Es bieten sich viele neue Sinneseindrücke und man wird sensibilisiert für die Vielfalt, die es gibt.
Wer sich auf die Vorteile konzentriert und offen bleibt, um Neues zu lernen, ist auf jeden Fall auf dem richtigen Weg.

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In unseren Artikeln finden Sie viele Reisetipps und nützliche Hinweise.

Tipp 4: Gesellschaftlichen Druck abschalten

Wer sich im Ausland verliebt, muss manchmal gegen Vorurteile ankämpfen und kennt die Vorurteile der Gesellschaft.
Dann und wann stoßen binationale Paare auf Unverständnis und Ausgrenzung. Manchmal fängt diese negative Erfahrung schon im Familienkreis an.

Wer sich seiner Partnerschaft sicher ist, sollte ganz klar Stellung beziehen. Druck von außen kann auch einer stabilen Beziehung auf Dauer schaden.
Deshalb muss zuerst das engste Umfeld die binationale Liebe akzeptieren und die Vorzüge kennenlernen.

In einer globalisierten Welt wird sich auch der Rest der Gesellschaft mit dieser immer weiter verbreiteten Form der Liebe bald arrangieren.
Bis dahin sollten binationale Paare Unverständnis mit Aufklärung entgegenwirken.

Tipp 5: Möchte ich die deutsche Staatsbürgerschaft beantragen?

Wenn sich ein Ausländer in einen Deutschen oder eine Deutsche verliebt, ist die Distanz oft eine harte Probe für eine junge Liebe.
Die Entscheidung für ein gemeinsames Leben ist dann naheliegend. Hat die binationale Partnerschaft auf Dauer Bestand, stellt sich vielleicht irgendwann die Frage nach einer Einbürgerung in Deutschland.

Wer beispielsweise dauerhaft in Deutschland lebt, kann sich einbürgern lassen.
Das kann rechtliche Gründe haben oder aber die Entscheidung für ein Leben mit dem deutschen Partner. Keine leichte Wahl, denn wer sich in Deutschland einbürgern lässt, gibt seine ausländische Staatsbürgerschaft auf.

Diese Option sollte gründlich mit dem Partner besprochen werden. Zum Beispiel kann eine Pro- und Contra-Liste in solchen Fällen sehr hilfreich sein.


 
Neben allgemeinen Informationen zur deutschen Staatsbürgerschaft, finden Sie auch viele weitere Tipps und Hilfestellungen zum Einbürgerungstest in unseren Blogartikeln:

Tipp 6: Ungleichgewichte ausgleichen

In jeder Beziehung gibt es Ungleichgewichte.
Bei einer binationalen Partnerschaft, bei der ein Partner dem anderen in dessen Heimatland folgt, kann das zum Beispiel die Tatsache sein, dass einer der beiden Partner sich „zu Hause“ fühlt, während der andere in einer völlig neuen Umgebung erst einmal ankommen muss.

Solange der Partner die Sprache der Wahlheimat noch nicht beherrscht, entsteht ein gewisses Machtgefälle in einer binationalen Partnerschaft.
Es ist schwierig, Anschluss zu finden, sich einem Freundeskreis anzuschließen oder eine Arbeitsstelle zu finden. Deshalb ist ein Partner in den ersten Monaten immer auf Hilfe angewiesen.

Unser Tipp: Nicht nur immer Hilfe anbieten, sondern auch selbst um Hilfe bitten.
Zum Beispiel bei der Präsentation für das Büro kann der Partner Tipps zur Gestaltung oder zur Art des Vortrags geben.

Tipp 7: Selbstständigkeit zulassen

Damit der Partner in Deutschland schnell Fuß fassen kann, ist es wichtig, ihm auch Freiräume zu lassen.
Bei Menschen, die uns am Herzen liegen, neigen wir dazu, ihnen Unannehmlichkeiten abzunehmen. Wir wollen helfen und unterstützen, so gut es geht.

Auch wenn das jetzt komisch klingt, aber manchmal ist die beste Hilfe, nichts zu tun.
So baut der Partner das Selbstvertrauen auf, Probleme in dem fremden Land auch alleine bewältigen zu können.
Wichtig ist, auf die Frage zu warten: „Kannst du mir dabei helfen?“ und dem Partner nicht von vorne herein alles abzunehmen.

Tipp 8: „Eins und Eins macht: Drei!“

Zwei verschiedene Kulturen, zwei verschiedene Weltanschauungen, zwei verschiedene Leben – für eine gemeinsame Zukunft ist es wichtig, etwas Gemeinsames neu zu erschaffen.
Das „Dritte“ in der Beziehung zu erkennen, das aus den Einflüssen beider Partner zu gleichen Teilen entsteht und so die Vorteile der binationalen Beziehung deutlich macht.

Das kann die Erziehung der Kinder sein, ein Hobby oder eine gemeinsam geplante Reise.
Wichtig ist, dass jeder Partner das gleiche Mitspracherecht hat und das „Dritte“ miteinander gestaltet wird.

In einem weiteren Artikel zum Thema „Verliebt in Deutschland: Ankommen in Deutschland“ beschäftigen wir uns mit rechtlichen Fragen, die binationale Paare sich stellen.


 
 

Über die Autorin

Veronika Gstöttl ist Autorin bei Sprachenlernen24.
Als Werkstudentin hat sie seit November 2009 das Redaktionsteam unterstützt, beschäftigt sich mit den Korrekturen und dem Test der Lernsoftware und Grammatiken und widmet sich meist redaktionellen Aufgaben.
Veronika hat auch bereits einen eigenen Spezialwortschatz für Städtereisen entwickelt und veröffentlicht nun hauptsächlich Artikel auf dem Blog.
 
Seit Oktober 2009 studiert Veronika Journalismus an der Macromedia Hochschule für Medien und Kommunikation in München.
Dort hat sie Ihren Bachelor in Kulturjournalismus im März 2013 abgeschlossen und ist nun Masterstudentin der Theaterwissenschaften an der Ludwig-Maximilians-Universität.
 
Durch ihr Studium ist Veronika natürlich geprägt von Kunst und Kultur.
Sie geht gerne ins Theater, in die Oper, besucht Museen oder Kunstausstellungen – je skurriler und ausgefallener, desto besser.
Wenn sie nicht gerade den Unialltag meistert, ist sie außerdem ein Konzert- und Festivalliebhaber:
Noel Gallagah, Kings of Leon, Alex Clare oder Mighty Oaks hat sie schon live erlebt. Und im Sommer erfüllt sich Veronika einen großen Traum – die Rolling Stones live in Rom. Den Rest ihrer Freizeit verbringt sie ruhig: mit Fallschirmspringen und Tauchen.
Veronika spricht Englisch, Deutsch und hat Basiskenntnisse im Französischen. Italienisch wird sie sich als nächstes vornehmen, aber durch ihre Arbeit mit den verschiedenen Sprachen der Welt auf dem Blog ist das sicher noch nicht das Ende ihrer Sprachreise.
 

Über diesen Blog

Wir betreiben diesen Blog seit 2014 als kostenloses Angebot mit vielen, vielen Tipps rund um das Thema „Deutsch als Fremdsprache lernen“.
 
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