von Veronika Amann
Für welches Niveau ist dieser Blogartikel geschrieben?
Dieser Artikel zum Thema „Alles Wurst – Die Deutschen und die Wurst“ richtet sich an alle,
die Deutsch ab dem Niveau B1 lernen.
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Die Wurst ist eins der beliebtesten und bekanntesten Lebensmittel in Deutschland.
Sie besteht aus zerkleinerten Fleisch, Speck, Blut oder Innereien, das mit Salz und
Gewürzen in Tierdärme oder Mägen gefüllt wird.
Hierbei verwendet man meist die Reste, die bei der Schlachtung von Tieren anfallen.
Bei industrieller Wurst werden zunehmend Kunstdärme verwendet.
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Würste für die Götter – die Erfolgsgeschichte der Wurst
Die Wurst ist bei Weitem keine deutsche Erfindung.
In Ägypten, Syrien und China fand man Zeichnungen, aus denen hervorgeht,
dass die Menschen dort bereits 5000 vor Christus ein Art Wurst aßen.
Im 8. Jahrhundert wurde die Wurst erstmals bei Homer in der Geschichtsschreibung erwähnt.
Mit Blut gefüllte Tierdärme werden in der „Odyssee“ den Göttern geopfert.
Auch die Römer schätzten die Wurst sehr. „Hirnwurst“, ein mit Ei,
Hirn und Wolfsmilch gefüllter Darm galt dort als Delikatesse,
ebenso wie mit Würsten gefüllte Schweine oder Rinder.
Weit über die Landesgrenze hinaus bekannt – die deutsche Wurst
Deutschland ist bekannt für seine Würste. Pro Jahr werden hier im Durchschnitt pro Kopf 2,6 Kilogramm Wurst gebraten, gekocht und verspeist. Das sind ca. 84 Würste pro Einwohner.
Kein Wunder, denn die Auswahl deutscher Würste bleibt unschlagbar. Rund 1500 verschiedene Sorten kann man hier angeblich finden,
wobei die Salami der unangefochtene Spitzenreiter auf der Beliebtheitsskala der deutschen Würste ist.
Man unterscheidet hierzulande zwischen drei Wurstsorten:
Die Brühwürste, die Kochwürste und die Rohwürste.
Die Unterteilung erfolgt entsprechend dem Herstellungsverfahren.
Zu den Brühwürsten gehört zum Beispiel die bayrische Weißwurst, die vor dem Verzehr gebrüht wird.
Andere bekannte Vertreter der Brühwürste sind Wienerwürste, Lyoner oder die italienische Mortadella.
Kochwürste bestehen überwiegend aus bereits gekochtem Fleisch.
Ein Beispiel hierfür ist die Blutwurst in all ihren Variationen.
Auch die schottische Spezialität Haggis (ein mit Innereien gefüllter Schafmagen) gehört zu den Kochwürsten.
Rohwürste werden aus rohem Fleisch und Speck hergestellt und müssen entweder frisch verzehrt werden oder können durch Trocknen oder Räuchern konserviert werden.
Zu den Rohwürsten gehört der Verkaufsschlager Salami genauso wie Tee- und Mettwurst.
So ein Wurst-Wortsalat – diese Wurstnamen sind irreführend
Seien Sie nicht enttäuscht, falls Sie auf der Suche nach neuen Wurstgeschmäckern etwa in
Österreich „Frankfurter“ bestellen und auf Ihrem Teller eine Wienerwurst landet.
Beide Namen bezeichnen die gleiche Wurst, die von einem Frankfurter Metzger in Wien kreiert wurde.
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Der Name Leberkäse bezeichnet eine Wurstspezialität aus Bayern und hat nichts mit Käse zu tun.
„Kas“ bedeutet so viel wie kompakte Masse und beschreibt die Konsistenz der Spezialität.
Sollte Ihnen nach Wurst mit Käse-Füllung sein,
können Sie etwa nach Käse-Wienern oder Käse-Bratwürsten verlangen.
Käsekrainer sind Würste aus Schweinefleisch, in das kleine Emmentalerwürfel eingearbeitet sind,
die beim Anbraten dann schmelzen.
Und übrigens: Auch die Käsekrainer wurden in Österreich erfunden,
sind dort aber unter dem Namen "Eitrige" bekannt.
Eine deutsche Erfindung – die Currywurst
Längst genießt Sie Kultstatus: die deutsche Currywurst.
Gerade in der deutschen Hauptstadt Berlin (hier wurde die Currywurst im Jahr 1959 von Herta Heuwert patentiert) und im Ruhrgebiet gilt die Currywurst als kulinarisches Highlight.
Bei der Wurst handelt es sich um eine Brühwurst, die je nach Zubereitungsart mal gebraten,
gegrillt oder gekocht auf dem Teller landet und – das ist das Wesentliche an der Currywurst – unter einem Berg
von roter Ketchup-sauce verschwindet.
Mit Currypulver abgerundet ist die Currywurst aus deutschen Kantinen und Imbissbuden nicht wegzudenken.
Angeblich werden im Jahr rund 800 Millionen Currywürste verspeist.
Diese aneinandergereiht, würden eine Strecke von 9.000 Kilometern ergeben.
Diese Würste sollten Sie sich nicht entgehen lassen
Haben Sie Lust bekommen, die deutschen Würste zu probieren?
Hier finden Sie Tipps:
Die Weißwurst ist eine typisch bayerische Wurst, wenn man also in München ist,
sollte man Weißwürste probieren.
Hier werden Sie in fast jeder typischen Gaststätte fündig.
Zuvor sollten Sie aber unbedingt diese
Anleitung des Münchner Tourismus-Verbands
zum richtigen Essen einer Weißwurst lesen.
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Nürnberg ist bekannt für die Nürnberger Rostbratwürste.
„Echte“ Nürnberger Bratwürste finden Sie zum Beispiel im Bratwursthäusle.
Hier wird die Wurst schon seit 1313 gebraten.
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In der der Landeshauptstadt kommen Sie nicht daran vorbei eine Currywurst zu probieren.
Am besten stilecht in einer Currywurst Bude.
Hier finden Sie eine Liste der beliebtesten 10 Berliner Currywurstbuden.
Sind Sie ein Freund von Blutwurst?
Dann fahren Sie ins Rheinland und probieren „Flönz“, eine gebratene Blutwurst.
In Köln trinken Sie dazu ein echtes Kölsch zum Beispiel in Kölns kleinster Brauerei, der
Braustelle.