von Veronika Amann
Für welches Niveau ist dieser Blogartikel geschrieben?
Dieser Artikel zum Thema „„Er meinte, dass er das schon alles könne.“– die indirekte Rede im Deutschen“ richtet sich an alle, die Deutsch ab dem Niveau B1 lernen.
Mit der indirekten Rede können Sie den Inhalt dessen wiedergeben, was Sie selbst oder jemand anders gesagt hat.
Die indirekte Rede ist keine wortwörtliche Wiedergabe, Sie müssen also auf folgende Aspekte achten:
die Veränderung der Verbform
die Veränderung des Pronomens
Um eine indirekte Rede einzuleiten, verwenden man ein Verb des Sagens. Dazu gehören beispielsweise „sagen“, „behaupten“, „meinen“, „bedauern“, „erzählen“ oder „fragen“.
Nach diesem Verb kommt ein „dass-Satz“ (mit Verb am Satzende) oder ein weitere Hauptsatz.
„Die Miete steigt jedes Jahr an.“ → Er
bedauert, dass die Miete jedes Jahr ansteigt.
Die indirekte Rede im Deutschen: Die Veränderung der Verbform
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Möchten Sie die indirekte Rede in der gesprochenen deutschen Sprache verwenden, dann reicht meist der Indikativ aus.
Den Indikativ verwendet man auch, wenn man zeigen will, dass man dem eigentlichen Sprecher zustimmt.
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Für eine richtige, neutrale Wiedergabe von Gesprochenem verwenden Sie den Konjunktiv I. Diese Form der indirekten Rede wird im Schriftdeutsch verwendet.
Beispiele:
Indirekte Rede mit Indikativ: |
Direkte Rede |
Indirekte Rede |
„Sabrina macht ihre Arbeit sehr gut.“ |
Er sagt, dass Sabrina ihre Arbeit gut macht. |
„Jochen wird dieses Jahr noch umziehen.“ |
Sie berichtet, dass Jochen diese Jahr noch umziehen wird. |
Indirekte Rede mit Konjunktiv I: |
Direkte Rede |
Indirekte Rede |
„Meine Schicht hat gerade erst begonnen.“ |
Der Angestellte sagt, dass seine Schicht gerade erst begonnen habe. |
„Meine Internetverbindung ist zu langsam.“ |
Die Angestellte beschwerte sich, dass ihre Internetverbindung zu langsam sei. |
Wenn die Form des Konjunktiv I mit der Verbform im Indikativ übereinstimmt, dann verwenden Sie in der indirekten Reden den Konjunktiv II:
Beispiel:
Martin erzählt: „Ich habe lange auf die Gruppe gewartet.“
Martin erzählt, dass er lange auf die Gruppe gewartet hätte.
Übersicht über die Formen der indirekten Rede im Konjunktiv I
Zeitform |
Direkte Rede |
Indirekte Rede |
Präsens |
ich laufe |
Sie sagt, sie laufe. |
Perfekt |
ich bin gelaufen |
Sie sagt, sie sei gelaufen. |
Präteritum |
ich lief |
Sie sagt, sie sei gelaufen. |
Plusquamperfekt |
ich war gelaufen |
Sie sagt, sie sei gelaufen. |
Futur I |
ich werde laufen |
Sie sagt, sie werde laufen. |
Futur II |
ich werde gelaufen sein |
Sie sagt, sie werde gelaufen sein. |
Die indirekte Rede im Deutschen: Die Veränderung des Pronomens
Sie haben jetzt schon viele Beispielsätze zur indirekten Rede gelesen.
Dabei ist Ihnen sicherlich aufgefallen, dass sich das Personalpronomen ändert.
Folgendes Muster können Sie sich merken:
Beispiele:
Direkte Rede |
Indirekte Rede |
Johanna sagt: „Als ich jung war, habe ich mir um meine Zukunft keine Sorgen gemacht“ |
Johanna sagt, dass sie sich, als sie jung war, um ihre Zukunft keine Sorgen gemacht habe. |
David und Daniel berichten: „Wir haben keine guten Erinnerungen an unsere Schulzeit.“ |
David und Daniel berichten, dass sie keine guten Erinnerungen an ihre Schulzeit hätten. |
Der Kellner fragt: „Haben Sie noch einen Wunsch?“* |
Der Kellner fragt, ob wir noch einen Wunsch haben. |
* Bei einer
Entscheidungsfrage, beginnt die indirekte Rede mit „ob“.
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