Vorbereitung auf den Einbürgerungstest:
Ein Überblick über die neueste deutsche Geschichte


 
von Christine Tettenhammer

 
Für welches Niveau ist dieser Blogartikel geschrieben?
Dieser Artikel zum Thema „Überblick über die neueste deutsche Geschichte“ richtet sich an alle, die Deutsch ab dem Niveau B1 lernen.

In diesem Blogartikel präsentieren wir Ihnen eine kurze Übersicht über die neueste deutsche Geschichte.
Mit diesen Zahlen können Sie sich auf die Fragen im Einbürgerungstest vorbereiten.

Wir beginnen unsere Reise durch die Geschichte am Anfang des 20. Jahrhunderts, denn auch in Ihrem Einbürgerungstest finden Sie nur Fragen, die diesen Zeitraum betreffen.
Sie interessieren sich für die Geschichte Deutschlands?
Wir haben in dieser Tabelle viele Links zu interessanten Quellen mit mehr Informationen zu diesem Thema eingearbeitet.

Überblick über die neueste deutsche Geschichte
1914
bis
1918
1919
bis
1933
30. Januar 1933
Ernennung Hitlers zum Reichskanzler
Reichspräsident Paul von Hindenburg ernennt an diesem Tag Adolf Hitler zum Kanzler.
Dieser Tag steht symbolisch für das Ende der Weimarer Republik und den Beginn des Nationalsozialismus (auch NS-Zeit genannt) in Deutschland.
Dieser Tag gilt auch als Tag der Machtergreifung Hitlers.
1933
bis
1945
Drittes Reich
In den nun folgenden Jahren errichteten die Nationalsozialisten unter Adolf Hitler eine Diktatur in Deutschland.
Die Nationalsozialisten sollten von 1933 bis 1945 an der Macht bleiben.
Diese Zeit nennt man auch das Dritte Reich.

Im Dritten Reich gab es keine freien Wahlen, die Presse wurde zensiert, Menschen wurden willkürlich verhaftet.
Der Nationalsozialismus war geprägt von einem staatlichen Rassismus und einer antisemitischen Ideologie, die zur Verfolgung und Ermordung von sechs Millionen europäischer Juden führte (dem Holocaust oder der Shoa).

9. November 1938
Reichskristallnacht/Reichsprogromnacht
In der Nacht vom 9. auf den 10. November 1938 organisiert das nationalsozialistische Regime die planvolle Zerstörung von Eigentum, Einrichtungen und Leben von jüdischen Bürgern in Deutschland.
In dieser Nacht wurden Geschäfte von jüdischen Besitzern verwüstet und geplündert, Synagogen in Brand gesetzt und jüdische Friedhöfe geschändet und zerstört.
400 Menschen wurden ermordet und 30.000 Juden in Konzentrationslager verschleppt.
Viele Hunderte verstarben dort oder wurden ermordet.
Dieser Tag der Reichsprogromnacht markiert den Übergang von Verfolgung und Ausgrenzung der Juden hin zu ihrer systematischen Verfolgung und Vernichtung.
1939
bis
1945
20. Juli 1944
Gescheitertes Attentat auf Hitler
Am 20. Juli 1944 zündete Claus Schenk Graf von Stauffenberg im Führerhauptquartier in Ostpreußen eine Bombe, die Hitler töten sollte.
Das Attentat misslang und Hitler überlebte.
Auch der zeitgleich versuchte Staatsstreich scheiterte.

Die Gruppe um Graf von Stauffenberg wurde verhaftet und hingerichtet.
8. Mai 1945
Ende des Krieges
Am 8. Mai 1945 (dem Tag der Befreiung) kapitulierte Deutschland bedingungslos und der Zweite Weltkrieg in Europa war zu Ende.
Die Zeit nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs und der Beginn des Wiederaufbaus des Landes wird in Deutschland als „Stunde Null“ bezeichnet.
1945
bis
1949
Besatzungszeit
Nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs teilten die alliierten Besatzungsmächte (USA, Sowjetunion, Großbritannien und Frankreich) das Gebiet Deutschlands auf und vier Besatzungszonen entstanden.
  • Die Besatzungszone der USA umfasst den Südosten des Landes.
  • Die Besatzungszone Frankreichs lag im Südwesten des Landes.
  • Im Nordwesten lag die Besatzungszone Großbritanniens.
  • Im Nordosten war die Besatzungszone der Sowjetunion.
  • Die Hauptstadt Berlin war in vier Sektoren unterteilt.
Juni 1948 bis Mai 1949
Luftbrücke nach Berlin
Vom Juni 1948 bis zum Mai 1949 wurden die Bürgerinnen und Bürger von West-Berlin durch eine Luftbrücke von Flugzeugen der West-Alliierten versorgt.
Ursache hierfür war, dass die Sowjetunion, in deren Besatzungszone Berlin lag, den gesamten Verkehr auf dem Landweg unterbrach.
April 1946
Zwangsvereinigung von KPD und SPD zur SED
Im April 1946 wurden in der Sowjetischen Besatzungszone die beiden Parteien KPD und SPD zur Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands (SED) zwangsvereinigt.
23. Mai 1949
Grundgesetz tritt in Kraft
Am 23. Mai 1949 verkündet der Parlamentarische Rat in Bonn das Inkrafttreten des neu geschaffenen Grundgesetzes.
Dieser Tag gilt als Gründungstag der Bundesrepublik Deutschland.
14. August 1949
Wahlen in der Bundesrepublik
Am 14. August 1949 gehen die Menschen in der Bundesrepublik zum ersten Mal nach der Zeit des NS-Regimes zur Wahl und wählen den ersten Deutschen Bundestag.
Bei diesen Wahlen schneidet die CDU/CSU am besten ab.
15. September 1949
Adenauer wird erster Bundeskanzler
Im September 1949 wird Konrad Adenauer (CDU) zum ersten Bundeskanzler und Theodor Heuss (FDP) zum ersten Bundespräsidenten der Bundesrepublik Deutschland gewählt.
7. Oktober 1949
Gründung der Deutschen Demokratischen Republik (DDR)
Am 7. Oktober 1949 wird in Ostberlin, in der Besatzungszone der Sowjetunion, die Deutsche Demokratische Republik (abgekürzt mit DDR) gegründet.
Otto Grotewohl (SED) wird Ministerpräsident und Wilhelm Pieck (SED) wird der erste Präsident der Deutschen Demokratischen Republik.
Das Staatsgebiet der DDR umfasst die heutigen Bundesländer Mecklenburg-Vorpommern, Brandenburg, Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen, sowie den Ost-Teil der Stadt Berlin.
In der DDR hieß das Wirtschaftssystem Planwirtschaft.
1950er Jahre
Wirtschaftswunder
Die 1950er Jahre werden in der Bundesrepublik Deutschland als Zeit des Wirtschaftswunders bezeichnet.
Nach der Währungsreform 1948 ging es in West-Deutschland rapide aufwärts.
Bis zum Ende der 50er Jahre schaffte es die Bundesrepublik die zweitstärkste Wirtschaftsnation (nach den USA) zu werden.
17. Juni 1953
Volksaufstand in der DDR
In der DDR hatte das Zentralkomitee der SED beschlossen die Arbeitsnormen zu erhöhen.
Die Arbeiter sollten für den gleichen Lohn mehr arbeiten.
Das führte zu Protesten im ganzen Staatsgebiet.
Überall streikten die Arbeiter und schlossen sich zu Großdemonstrationen zusammen.
Als Reaktion auf den Aufstand rief die Sowjetunion den Ausnahmezustand aus und übernahm wieder die Führung der DDR.
Es folgte eine Welle von etwa 6.000 Verhaftungen im ganzen Land.
1955
Gründung des Warschauer Pakts
1955 schlossen sich acht Staaten des Ostblocks (unter ihnen auch die DDR) unter der Führung der Sowjetunion zum sogenannten Warschauer Pakt zusammen.
Dieses Militärbündnis war während des Kalten Krieges der Gegenspieler der NATO.
1957
Gründung der Europäischen Wirtschaftsgemeinschaft; Römische Verträge
1957 wurde die Europäische Wirtschaftsgemeinschaft (EWG) gegründet.
Gründungsmitglieder waren die Staaten Frankreich, Italien, die Niederlande, Belgien und die Bundesrepublik Deutschland.
Aus dieser Wirtschaftsgemeinschaft ging 1993 die Europäische Union (EU) hervor.
Deutschland ist somit ein Gründungsmitglied der EU.
Die Verträge, die man an diesem Tag in Rom unterzeichnet hat, heißen „Römische Verträge“.
1961
Bau der Berliner Mauer und Teilung Berlins
1961 errichtete die DDR die sogenannte Berliner Mauer.
167 Kilometer Betonmauer und Grenzstreifen schlossen von nun an den Westberliner Teil der Stadt ein und schotteten ihn vom Staatsgebiet der DDR ab.
Berlin war für die nächsten 28 Jahre eine geteilte Stadt.
Gleichzeitig wurden entlang der innerdeutschen Grenze ebenfalls hohe Zäune und Grenzbefestigungen errichtet.
Für die Bürger der DDR war es somit so gut wie unmöglich, in die Bundesrepublik zu reisen.
7. Dezember 1970
Warschauer Kniefall
Am 7. Dezember 1970 unterzeichnete Willy Brandt in Warschau den sogenannten Warschauer Vertrag zwischen Polen und der Bundesrepublik Deutschland.
Nach der Unterzeichnung legte Brandt vor dem Ehrenmal des ehemaligen jüdischen Ghettos in Warschau einen Kranz ab. Nachdem er den Kranz hingelegt hatte, kniete er vor dem Ehrenmal nieder.
Mit dieser symbolischen Geste bat Willy Brand Polen und die polnischen Juden um Vergebung für die Verbrechen der Nationalsozialisten.
Herbst 1989
„Die Wende“
Die Zeit im Herbst 1989 nennt man in Deutschland Wende-Zeit.
In dieser Zeit zerfällt die Diktatur der DDR und demokratische Reformen werden eingeleitet.
Oktober 1989
Montagsdemonstrationen
Vor allem in Leipzig zogen an den Montagen im Oktober 1989 zehntausende Bürger der DDR durch die Innenstadt, um gegen das DDR-Regime zu protestieren.
9. November 1989
Fall der Berliner Mauer
3. Oktober 1990
Tag der Deutschen Einheit
Am 3. Oktober 1990 tritt die DDR dem Geltungsbereich des Grundgesetzes bei und Deutschland ist wieder vereinigt.
Heute feiern die Deutschen an jedem 3. Oktober diesen Tag als Nationalfeiertag.
Die Wiedervereinigung Deutschlands ereignete sich während der Zeit Helmut Kohls als Bundeskanzler.
Helmut Kohl wird deswegen oft als „Kanzler der Deutschen Einheit“ bezeichnet.
2. Dezember 1990
Erste gesamtdeutsche Wahlen
Am 2. Dezember 1990 finden die ersten gesamtdeutschen Wahlen im wiedervereinigten Deutschland statt.
Helmut Kohl wird als Kanzler wiedergewählt.

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Über die Autorin

Christine Tettenhammer ist Chefredakteurin bei Sprachenlernen24.
 
Zusammen mit ihrem Redaktionsteam verantwortet sie den Sprachenlernen24-Blog, den Sprachenlernen24-DaF-Blog, betreut die redaktionelle Erarbeitung der Grammatiken und entwickelt neue Softwarekonzepte.
 

Christine hat von 1999 bis 2004 Kommunikationswissenschaft, Amerikanistik und Neuere Deutsche Literatur an der Ludwig-Maximilians-Universität in München studiert.
Sie ist ausgebildete Sprecherin und leiht all unseren Deutschaufnahmen ihre Stimme.
In ihrer Freizeit findet man Christine auf Münchens ältester, noch spielender Laienbühne.
 
Sie spricht Englisch, Bairisch, Portugiesisch und Spanisch – verfügt außerdem über erweiterte Grundkenntnisse in Französisch, Kroatisch und Chinesisch.

Wenn Christine ins Kino geht, schaut sie sich Filme am liebsten im Original an.
Ihre Liebe zu Büchern in der Originalsprache bekommen auch ihre Bücherregale zu spüren, deren Regalbretter nicht nur an deutschen Autoren schwer zu tragen haben.

Über diesen Blog

Wir betreiben diesen Blog seit 2014 als kostenloses Angebot mit vielen, vielen Tipps rund um das Thema „Deutsch als Fremdsprache lernen“.
 
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